Tagliatelle sind eine weltweit und vor allem in ihrer Herkunftsregion Emilia-Romagna berühmte Sorte frischer Eiernudeln.Die Geburt der Tagliatelle ist umwittert von Mysterien und Legenden und wie so oft, versteckt sich hinter dem Geheimnis ihres Ursprungs eine „herzliche“ Geste.
Erzählungen zufolge wurde das Rezept im 14. Jahrhundert in Bologna für die Hochzeit von Lucrezia Borgia, Tochter des Papstes Alexander VI. und Schwester des Feldherrn Cesare Borgia, erfunden.
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Lucrezia war für ihre langen blonden Haare berühmt, die sie mit Edelsteinen und Blumen schmückte und parfümierte. Und so kam es dazu, dass der Herrscher von Bologna Giovanni II. Bentivoglio zum Anlass ihres Besuchs in der Stadt seinen Koch Zefirano anwies, ein ganz besonderes Gericht zu kreieren. Um der schönen Dame Ehre zu zollen, ließ sich der Koch von ihren langen blonden Haaren inspirieren und kreierte eine frische Nudelsorte, um ihre Schönheit zum Ausdruck zu bringen. Zu Ehren der sorgfältigen und genauen Schnittweise, die Zefirano für die Nudeln anwandte, wurden sie als „Tagliatelle“ benannt.
Anderen Erzählungen zufolge dagegen war der Erfinder ein berühmter Koch aus Bologna, der im 15. Jahrhundert für die Adeligen arbeitete und die Tagliatelle für die Hochzeit von dem Herzog von Mailand, Galeazzo Maria Sforza, erfand.
Unabhängig davon, ob nun die eine oder die andere Geschichte wahr ist, wurden diese Bandnudeln bald in ganz Italien und inzwischen auf der ganzen Welt beliebt. Im Laufe der Jahre wurden Tagliatelle zu einem Grundbestandteil der emilianischen Küche und wurden mit einer Vielzahl von reichhaltigen Saucen serviert wie dem Ragù alla Bolognese (Auf der Website cuciniamoitaly finden Sie ein einfaches Rezept für ein herrliches Ragù).
Heute sind Tagliatelle eine der ikonischsten und vielseitigsten, weltweit beliebten Nudelsorten. Sie werden in vielen Varianten zubereitet, von elegant bis hin zu zwanglos, in gehobenen Restaurants und den eigenen Küchen. Ihre faszinierende Geschichte und ihr köstlicher Geschmack machen sie zu einem Gericht, das heute noch Generationen von Feinschmeckern wertschätzen.
Interessante Fakten
Über den Mythos ihrer Geburtsstunde hinaus gibt es noch einige amüsante Fakten über Tagliatelle, die sicherlich nicht alle kennen. Zum Beispiel ihre Breite: Die traditionellen Tagliatelle aus Bologna sind in gekochtem Zustand 8mm breit, roh also 7mm, was mit 12,270 multipliziert die Höhe des Torre degli Asinelli ergibt.
Nach einer weiteren Legende forderte ein Koch aus Bologna im 19. Jahrhundert seinen Freund heraus, in dem Tagliatelle-Gericht einen Grashalm zu finden. Der Freund suchte aber vergeblich, was die Dünnheit der Bandnudeln bewies.
Außerdem wurde auch ein weltweiter Wettbewerb ins Leben gerufen, wer die längsten Tagliatelle zubereitet. 2023 gewannen Köche aus der Basilicata mit 140 m frischer Pasta, dünn wie Gitarrensaiten, und brachen den letzten Rekord von 120 m.
Wenn Sie auch ein Tagliatelle-Liebhaber sind, feiern Sie mit uns in Italien am 6. Februar den Tag der Tagliatelle!
Tagliatelle ai Funghi
Tagliatelle selber zuzubereiten ist einfach und braucht nur wenige Zutaten sowie ein bisschen Übung. Das Grundrezept sieht Weichweizenmehl (die Mehlsorte können Sie aber je nach Geschmack und Bedarf ändern) und Eier vor.
Vermischen Sie die Zutaten und kneten Sie sie mit der Hand durch, bis Sie einen weichen und elastischen Teig haben. Lassen Sie den Teig 30 Minuten ruhen, rollen Sie ihn mit einem Nudelholz aus und schneiden Sie ihn in Streifen. Kochen Sie die Tagliatelle in kochendem Wasser für ca. 2-4 Minuten. Seihen Sie sie ab und servieren Sie sie mit einer Sauce Ihrer Wahl.
Da sie vielseitig sind und sich mit vielem hervorragend kombinieren lassen, sind sie eine authentische Köstlichkeit von Köchen aus aller Welt. Auf der Website Cuciniamoitaly verrät Ihnen Koch Danilo Angè sein Rezept für herrliche und einfache Tagliatelle ai Funghi. (Cuciniamoitaly IG)
Guten Appetit!